Wieder einmal kommt es anders, als geplant: Nach morgentlicher Erhöhung der Lawinenwarnstufe auf 3 aufgrund der Neuschneefälle des Vortags, und aufgrund der Tatsache, dass ich ausnahmseise alleine unterwegs bin, entscheide ich mich, den Anstieg auf die Veitsch durch das flachere Bärental von Westen anstatt von Norden durch den Rodelgraben zu versuchen.
Bei der Zufahrt zum Ausgangspunkt durch den Rotsohlgraben herrscht Schneesturm, ein umgefallener Baum blockiert die eingewehte Straße. Ein Umdrehen ist unmöglich, beim Zurückschieben komme ich mit dem Hinterrad von der Fahrbahn ab und stecke fest, die Bergung durch freundliche Anrainer dauert ca. 1.5 Stunden. Um kein nochmaliges Hängenbleiben auf der nicht geräumten Straße zu riskieren, fahre ich zurück nach Aschbach und wieder hinauf auf die Niederalpl-Passhöhe, wo frisch präparierte Pisten in der Sonne glänzen. Diese reizen mich weniger, viel mehr der Kleine Wildkamm, zu dem man von hier in eineinhalb Stunden aufsteigen kann.
Der ungespurte Sommerweg zur Sohlenalm wird mir an einer Stelle für die gegebenen Schneeverhältnisse zu steil, also schnalle ich an und fahre entlang des Aufstiegsweg ab. Bis zum vereinbarten Treffen in Wien um 14.00 bleibt noch etwas Zeit, also parke ich beim Ausgangspunkt der Rodel neben den Autos einiger anderer Tourengeher, nütze die verbleibende Zeit, um bis knapp vor die Steilstelle aufzusteigen und noch ein paar schöne Pulverschneeschwünge zu ziehen, und beineide diejenigen, die es an diesem herrlichen, aber stürmischen Sonnentag bis zum Gipfelkreuz schaffen.
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